Grundschulplätze besser zuordnen
Der Einschulungsbereicherechner im Raum Berlin
Die Berliner Verwaltung weist Schulplätze anhand von festgelegten Kriterien und auf der Grundlage von Einschulungsbereichen zu. Dabei gibt es zwei wesentliche Probleme: Erstens ist der Prozess vergleichsweise intransparent und wenig effizient. Zweitens ist der Zuschnitt jeder Einschulungsbereiche längere Zeit nicht mehr überprüft und den sich ständig verändernden Bedingungen angepasst worden. Die letzte von der Verwaltung vorgeschlagene Neuzuschneidung der Einzugsgebiete ist an politischer Akzeptanz gescheitert. Die Zuschneidung der Einschulungsbereiche ist aber das wesentliche Mittel zur Justierung der wichtigen Kriterien altersangemessener Schulweg und Schulwegsicherheit. Gegen die Zuweisung ihres Kindes an eine nicht gewünschte Schule reichen Eltern außerdem immer wieder Klage ein und verweisen dabei auch auf (angeblich) nicht eingehaltene Kriterien oder auf die Tatsache der Nichtanpassung der Bereiche. Das belastet die Verwaltung zusätzlich und erschwert den Planungsprozess, sowohl von Jahr zu Jahr als auch langfristig.
Das im Rahmen eines Pilotprojekts entstandene Tool “Einschulungsbereicherechner” unterstützt die Verwaltung bei der Zuschneidung von Einschulungsbereichen für Grundschulen. Entwickelt wurde es von einem Projektkonsortium, dem das Bezirksamt Tempelhof-Schnöneberg, die Senatsverwaltung für Wirtschaft, die Technologiestiftung Berlin, die Stiftung Neue Verantwortung und die idalab GmbH angehören.
Das Tool bietet im Wesentlichen zwei Funktionen: 1. Eine optimierte automatische Zuordnung von Häuserblöcken zu Grundschulen unter Berücksichtigung vorgegebener Parameter und Beschränkungen. 2. Analyse eines bestehenden Zuordnungsschemas hinsichtlich der Auslastung einzelner Schulen und unter Berücksichtigung eines altersangemessenen und sicheren Schulwegs. Das Tool unterstützt so einen objektiven und transparenten Planungsprozess, der eine gleichmäßige Auslastung der bestehenden Grundschulen bewirkt idealer Weise auch und zu einer Reduzierung von Elternwechselwünschen führt. Darüber hinaus kann es auch zur Planung neuer Schulstandorte und zur Prüfung alternativer Szenarien eingesetzt werden.
Aktuell befindet sich das Tool in der Beta-Version und soll zunächst im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg eingesetzt werden, der in mancher Hinsicht den Berliner Durchschnitt abbildet. Ein Einsatz in anderen Bezirken und Bundesländern ist mit den durch die Bildungshoheit der Länder verbundenen Einschränkungen grundsätzlich ebenfalls denkbar.
- Schulstandorte
- Hauskoordinaten
- OSM für Schulwege-Routing (via OSRM)
- Tatsächliche Nutzung (welche Häuser sind Wohngebäude)
- LOR
- Einwohnerstatistik auf LOR-Ebene
- RBS Blöcke
- Einwohnerdichte auf Block/Blockteilfächen-Ebene (zur Interpolation der Einwohnerstatistik auf Block-Ebene)
- Anmeldezahlen für Grundschulen
- Einwohnerzahlen auf Block-Ebene
- sozioökonomische Daten auf Block-Ebene
Projektbeschreibung bei Government 2020, dem Blog des Behördenspiegel: http://www.government2020.de/blog/?p=1768
Projektbeschreibung bei codefor.de: http://codefor.de/blog/open-data-verwaltung-grundschuleinzugsgebiete